Neben dem Skater erhob sich, nach 11 Jahren das erste Mal wieder in Soest, die neu erstrahlte "alte" Majestät der Hochfahrgeschäfte in luftige Höhen: Der Ikarus.
Im Jahr 1985 erblickte diese von Huss hergestellte Attraktion vom Typ Condor erstmals das Licht der Kirmeswelt. Die vier Ausleger des Ikarus mit jeweils einem Planetenrad an
ihrem Ende, an dem 7 "Kranich"gondeln für jeweils 2 Personen angebracht sind, heben sich an dem 35 Meter hohen Turm in die Lüfte. Dabei drehen sich die Ausleger um den Turm
und die am Planetenrad befestigten Gondeln drehen sich ebenfalls im Kreis.
Der Erstbesitzer Heinz Distel aus München verkaufte den Ikarus, zu Gunsten seiner Neuanschaffung Jumping, nach der Saison 1995 an den österreichischen Schausteller Rüdiger.
Rüdiger reiste mit dem Geschäft allerdings nur 2 Jahre und verkaufte es nach der Saison 1997 an die ostdeutschen Schausteller Hofmann/Jehn. Unter deren Regie
konnte der Ikarus wieder einige größere Plätze in Deutschland halten, fasste aber nicht mehr wirklich Fuss, bis er 2004 dann von den Schaustellern Blume/Wollenschläger aus
Berlin übernommen und komplett überarbeitet wurde. Erstmals erstrahlte der Ikarus, der mittlerweile ein Unikat auf der Reise ist (es gab insgesamt vier reisende Versionen des
Condor in Deutschland), auf dem Deutsch-Amerikanischen Volksfest in Berlin 2004 wieder in altem Glanz. In dieser Saison konnten einige sehr gute Plätze mit dem Ikarus gehalten
werden, so zum Beispiel die Annakirmes in Düren, das Nürnberger Herbstvolksfest oder das Frühlingsfest in Stuttgart.
Blume und Wollenschläger präsentieren diesen Klassiker, den sie passenderweise mit "Der Mythos" untertitelt haben, wirklich in erstklassigem neuen Glanz und vor dem Turm
der St. Petri Kirche war natürlich der Eyecatchermoment absolut garantiert. Es bleibt zu wünschen, dass der Ikarus der deutschen Kirmesszene noch lange erhalten bleibt und
der Einsatz der neuen Betreiber belohnt wird. In Soest zumindest mangelte es, auch bei wirklich schlechten äußeren Bedingungen nie an Schau- und Fahrpublikum. Auch waren
stets eine Hand voll fotografierende und filmende Besucher auszumachen, die sich der Faszination des Ikarus nicht entziehen konnten.
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